Donnerstag, 30. August 2007

Womad

Jedes Jahr findet in Singapore ein Openair Festival auf Ford Canning, also mitten in der Stadt (wo sonst :)) statt. Es heisst Womad und ist zwar nicht ganz günstig, der Eintritt am Sonntagabend hat sich aber 100% gelohnt. Das Spezielle am Womad ist die gewollte kulturelle Vielfalt der Acts, die sich nicht nur in ihrer Herkunft, sondern auch im Stil manifestiert.












Nachdem wir etwas israelische Wüstenmusik (Zuetrunk, Isidor!) gekostet hatten, folgte der Hauptact des Abends. Das senegalesische Hiphop-, Ska- und Reggaetrio Daara J (http://www.myspace.com/daarasenegal) brachte mit ihrer Performance innet kürzester Zeit den ganzen Zuschauerhügel zum kochen. Ganz Singapore-typisch tanzten und sangen Chinesen, Malayen, Inder, Araber mit Turbanen, Europäer und Türkinnen ;) zusammen und hatten ein Riesenfest. Die Bilder zu dieser tollen Erfahrung seht Ihr hier:

Womad



Morgen gehen wir nun mit dem Asiaterm ins Biopolis. Dabei handelt es sich um einen Geschäftskomplex, der das Wissenszentrum der Biotech Industrie darstellt. Darin befindet sich auch das Swisshouse, eine Institution der Schweizer Botschaft, die kostenlos Schweizer Wirtschaftsprojekte in Singapore unterstützt und mit denen wir in nächster Zeit zusammenarbeiten werden.

Davon und wie es mir bei meinem ersten Coiffeurbesuch ergangen ist (ein bisschen Boulevard muss auch sein) werde ich Euch morgen berichten.

Samstag, 25. August 2007

Battle of Cultures

Cecilia Yan Qing Tang, Kenny Jun Yu Koh, Chai Khim Tan und Michael Sandmeier - die Namen der Mitglieder der Gruppe 2 in "Asian Culture und Development..." blabla wie der Kurs auch immer heisst. Ihr seht, trotz St.Gallen Asiaterm werde ich die asiatische Kultur schon ziemlich gut kennenlernen. Zumal ich currently mit dem Verfassen einer Präsentation über "Rubber and palm oil industry in Malaysia" beschäftigt bin...
Wen's interessiert (mich nur mässig), hier ein Bild von Palmölpalmen:http://fahrradsternfahrt.info/media/Pics%20for%20Pages/Was%20laeuft/.resized/.resized_520x390_Oelpalme.JPG
Ganz spannend.

Asianen ticken anders. 10x anrufen um einen Aircon-Installateur zu bestellen ist üblich; sagt der Vermieter, er käme zwischen 11am und 1pm muss man frühstens um 1.30pm zuhause sein. Und fragt man einen Chinesen nach dem Weg, so hört man nie ein Eingeständnis, dass er es nicht wisse. Er erscheint immer so lange kompetent, bis man nach fünfminütigem Fussmarsch merkt, dass man 180° in die falsche Richtung gegangen ist...
Andererseits sind sie die liebsten Menschen, die man sich vorstellen kann. Zurückhaltend und immer darauf bedacht, dem anderen mit höchster Wertschätzung zu begegnen. In Sachen Respekt, Arbeitswille und kultureller Offenheit werden einem als Schweizer definitiv die Augen geöffnet.
Die Unterschiede zwischen Asiaten und Schweizer lassen sich im folgenden Bild sehr gut darstellen. Es ist im Museum of Asian Civilization (oder so) entstanden und zeigt das Schönheitsideal eines Schweizer Kollegen links und das der meisten Asiaten.














Super ist auch das Programm unseres Asia Terms. Unsere wirklich sehr harmonische Gruppe von 12 HSG Studenten kam gestern in den Genuss einer geführten Rundfahrt, wo wir vor allem den riesigen Hafen besichtigen konnten. 24ft oder 40ft Container sind hier zu Tausenden gelagert, jeweils 7-9 aufeinander gestapelt, pro Schiff werden durchschnittlich 9000 solcher Container verladen. Dimensionen, die man selbst gesehen haben muss.
Sehr interessant war die Fahrt mit der Gondelbahn, die vom Mt.Faber (mitten in der Stadt, praktisch) auf die südliche Ferieninsel Sentosa führt. Trotz der 70 Meter Höhe, in der die Gondeln fahren, hatten wir ein sicheres Gefühl - schliesslich stammen sie aus den Werken der CWA Constructions in Olten :).
Sightseeing


Auf einem Bild seht Ihr den "The Southernmost Point Asia Continent". Über die fragliche Grammatik dieser aufwändig gestalteten Inschrift lässt sich streiten, jedenfalls sollte es bedeuten, dass man sich dort auf dem südlichsten Punkt von ganz Kontinentalasien befindet. Ausserdem hat man eine wunderbare Sicht auf die lauschig vorbeistinkenden Öltanker. Downtown-romantics.

So, jetzt ruft mich die Dusche, anschliessend WG Party und dann mal schauen, was Raphi so treibt heute Abend ;)

Cheers folks, guet Schwung!

Dienstag, 21. August 2007

Back for good

Endlich habe ich wieder einmal Gelegenheit, einen Post zu schreiben. Meine virtuelle Stummheit gründet auf den strengen Einwanderungsgesetzen in Singapore, welche es einem verunmöglichen, einen Internetvertrag von weniger als 6 Monaten Laufzeit zu unterzeichnen. Deshalb ist unser Anschluss an die Cyberwelt im Moment noch ausser Betrieb - but we're about to manage it!

Unsere Wohnung ist jetzt richtig wohnlich geworden, seit wir definitiv eingezogen sind. Dank Raphi haben wir auch noch die Möglichkeit, zu baden, DVD's zu schauen (in der Wilby Residence, Raphi's altem Zuhause) oder in die Sauna zu gehen (in den Fraser Suites, Raphi's aktuellem Zuhause) :). Ausserdem verfügt die Singapore Management University (SMU) über ein grossartiges Fitnesscenter, welches mit vielen Centern in der Schweiz gut mithalten kann.
Marisa und ich hatten sogar bereits unseren ersten grossen Waschtag:








Das Leben an der SMU unterscheidet sich ziemlich stark von dem an der HSG. So finden die Vorlesungen zum Beispiel in Räumen statt, die zwar gestuhlt sind wie im A110/111 oder dem Audimax (jedoch mit bequemen Bürosesseln), die jedoch nur so gross sind wie bei uns Übungszimmer. Es wird viel Wert auf Class Participation gelegt und die Anwesenheitspflicht beträgt 100% (wie auf mich zugeschnitten :(). Auch ist es üblich, an Samstagen Vorlesungen, Exkursionen, Gruppentreffen o.ä. zu haben. Da fühlt man sich gleich wieder wie in der alten 6-Tage-Woche-Zeit (ja Marina, das gab's auch in der Schweiz einmal!).


Die Universität ist, wie Ihr im Album sehen könnt, sehr singapore-like. In nur 3 Jahren bewilligt, gebaut und in Betrieb genommen, stellt sie ein Musterbeispiel für den aktuellen Regierungskurs dar. Die Regierung hat für die Zukunft auch einiges geplant: Während das Bildungsbudget weiter aufgestockt und sogar noch eine 4te Universität gebaut wird, dient unter anderem die Schweiz als Vorbild für spezialisierte und klar zwischen Business Administration und Technology/Engineering separierten Universitätsbereichen.

So, ich weiss, dass alle, die sich durch diesen seriösen Teil gekämpft haben, nun noch etwas Unterhaltung verlangen. Diese kann ich Euch bieten, da letzten Donnerstag Mirjam endlich angekommen ist - gerade mal einen Tag nach ihrer letzten Prüfung. Das musste natürlich gebührend gefeiert werden:

Mirjam's Welcome Party

Warnung: Champagner kann zu gerissenen Bändern, geschwollenen Füssen und blauen Zehen führen!

Cheers folks, bis bald!

Dienstag, 14. August 2007

Some more Wknd Pics

Some more wknd pic

Aufgrund des grossen Interesses an Fotos - warum auch immer ;) - hier noch ein kleines Best-Of des letzten Wochenendes. Die Fotos stammen aus den Kameras von Joel und Marisa.

Second Week

Aufgrund mannigfaltiger Reaktionen aus den Häusern Hochwacht et al. fühle ich mich gezwungen, mein ramponiertes Saubermann-Image etwas aufzupolieren.
Beginnen wir mit dem letzten Wochenende.
Am lauschigen Strand der idyllischen Insel Sentosa, südlich von Singapore, fanden die gerade erst angekommene Marisa und ihr Roommate Michael eine gemütliche Strandbar mit dem Namen KM8.















Marisa und Michael genossen den schönen Nachmittag friedlich sitzend mit ein paar Gleichgesinnten (fast, es sind ETHler) und einem Glas Champagner.
















Langsam wurde es Abend und die wundervolle Landschaft wurde in ein warmes Licht getaucht, das bald darauf von vergnüglich-farbigen Scheinwerfern abgelöst wurde.















Wieder einmal wurden die Leute durstiger und durstiger...















































Aber lassen wir das.

Am nächsten Tag ging es dann - etwas später als geplant - auf Wohnungssuche. Der Auftrag war klar: Die Balance zwischen Facilities und Lage war ganz klar auf die zweite Seite gelegt, wir waren also bereit, für eine bessere Lage auf Swimming Pool und Gym zu verzichten, da wir diese Dinge sowieso an der Uni angeboten bekommen. Kurzentschlossen mieteten wir gleich das Erstbeste und wir sind sehr zufrieden damit.
Wir waren uns schnell einig, dass die Wohnung mit ihrem blauen Teppich, den goldenen Lichtschaltern und der kitschigen Dekoration aus drei verschiedenen Religionen wohl das Geschmackloseste darstellt, was die zeitgenössische Architektur je vollbracht hat. Modern Art oder so.














Wohnzimmer




















Eine Bar natürlich...














Und 10. floor Aussicht auf das schöne Singapore Downtown.

So, nach diesem braven Beitrag dürften alle boulevardesken Lästermäuler für's Erste gestopft sein und sich auf die anstehenden Prüfungen konzentrieren können.

Mit kannibalisch-amüsierter Grimasse zum Gruss, Michael

Dienstag, 7. August 2007

First weekend in Singapore

Demetrio ist ein toller Typ. Down to earth, Erdöl-Shipper und seit Freitag 29 Jahre alt - was natürlich ein Grund für eine Party der Superlative war! Das ganze begann mit einem guter Musik auf einer schmucken Dachterrasse und einem harmlosen Gläschen Champagner, das allerdings bei keinem der Gäste jemals leer wurde, so dass nach dem Apéro 78 Flaschen Veuve zusammengeräumt werden mussten.
Alle waren also fröhlich...














...wobei wir uns das Lachen für die wirklich wichtigen Momente aufhoben...

































Aufgrund der Lärmschutzgesetze in Singapore (sie sind in etwa gleich streng wie in der Schweiz, musste dann der zweite Teil des Abends nach drinnen verschoben werden, wo alle wieder einmal grausam Gas gaben.

Leider verhält sich die Quantität der Fotos genauso umgekehrt proportional zur Anzahl der Promille wie deren Qualität sich zu der, der akquirierten weiblichen Geschöpfe verhält (wer's nicht begreift, soll doch bitte eine Zeichnung machen)...



















Morgens um 6 gab sich dann Raphi seinem wohlverdienten Schlaf hin... während ich bereits wieder ein Taxi bestellen musste, um meine liebe Kollegin Marisa am Changi Airport abzuholen. Zum Glück sind Redbull hier billiger als bei uns im Denner!
Marisa hatte übrigens eine herrliche erste Begegnung mit Raphi. Komatös isch nur de Vorname :)

Morgen werde ich Euch von meinem ersten Weekend in Singapore und von unserer Wohnungssuche erzählen. Für heute bin ich zu müde... bye!

Freitag, 3. August 2007

Opening a bank account

Es gibt zweifelsohne urschweizerische, vielleicht sind es auch germanische, Werte, welche uns eingepflanzt oder durch unser Umfeld anerzogen worden sind. Es sind dies zum Beispiel Pünktlichkeit, Sauberkeit oder Drang zur Effizienz. Ausser dem letztgenannten werden diese Werte auch in Singapore hochgehalten - Effizienz scheint allerdings ein Fremdwort zu sein. Und das bringt mich manchmal fast auf die Palme!
Die ganze Bevölkerung frönt hier dem ziellosen, verträumten Shopping. Es gibt kaum jemanden, der zielstrebig und forschen Schrittes durch die Shopping Malls schreitet, niemand der die Rolltreppen hinaufgeht, niemand, der Verständnis aufbringt, wenn jemand überholen möchte. Kein Wunder, dass unter Singapore-Schweizern auf Facebook die Gruppe "I Secretly Want To Punch Slow Walking People In The Back Of The Head" gegründet wurde!
Ein Beispiel für mangelnde Effizienz zeigte sich mir heute, als ich ein Bankkonto eröffnen wollte. An Personal mangelte es nie - bloss dass niemand kompetent war und nach jeder Frage meinerseits das Chinesenfräulein mit ihrem Vorgesetzten ein 3 minütiges Gespräch führen musste...

So, genug gemotzt - eigentlich ist es ja so schön hier! Die Leute sind äusserst freundlich, speziell die Taxifahrer sind immer für ein Gespräch zu haben. Habe ich schon erwähnt, dass die Schweiz hier einen ausgezeichneten Ruf hat? "Oh Switzerland! The best country in the world! You are a lucky guy, Matterhorn, Chocolate, Cheese... I would love to go there - lah!" Solche oder ähnliche Sätze bekommt man zu hören, wenn man als Schweizer seine Herkunft preisgibt. Einem schweizfanatischen indischen Kellner habe ich heute sogar einen Fünfliber geschenkt, da er mit Schweizer Geld eine Wand in seinem Haus tapezieren möchte :-)

So, jetzt geht's wieder in den Ausgang. James Bond Party, was auch immer das sein mag, Raphi geht als Soldat und ich als Kapitän. Sehr James Bond. What ever - Hauptsache verkleidet, Models und Champagner. Cheers!

Donnerstag, 2. August 2007

First Party

Gestern Abend war der erste, noch etwas scheue Party-Approach (um wieder einmal einen ach so beliebten Anglizismus zu streuen - zuetrunk Vorspann ;)) an der Reihe.
Mit Raphi, dem gut integrierten Banker mit (laut CS Kollegen) hohen partytechnischen Ambitionen, ging es ein paar Strassen weiter an die Clarke Rd in die Fashion Bar, wo immer Mittwochs Ladies Night ist. Dieses Motto erinnerte mich etwas stark an niveauarme Freitagabende im tropfenden KBA zu Aarau, was meine Erwartungen auf ein Minimum schrumpfen liess, zumal Raphi's exorbitante Ankündigungen nur übertrieben sein konnten.
Um es einmal vorweg zu nehmen: Sie waren es nicht.














Über die genauen Details schweigt des Sänger's Höflichkeit natürlich. Jedenfalls wurde mir wieder einmal vor Augen geführt, dass Models auch verschwitzt tanzend noch super aussehen, dass in Singapore derselbe House gespielt wird wie in Bratislava und dass Dom Perignon und Veuve Cliqueaut ab 0200 Uhr nicht mehr voneinander unterschieden werden können...
Nach zwei Tagen Sightseeing, gutem Essen und Abklappern der unzählbaren, mehrstöckigen Shoppingcenter in der ganzen Stadt tat es gut, am Dienstagabend mit ein paar Credit Suisse Leuten Fussball spielen zu gehen. Dazu fuhr ich per Taxi (das Fortbewegungsmittel Nummer 1 in Singapore) in die Nähe des Indoor Stadions, wo wir in einer Art Käfig ein tolles 4:4 Spiel durchführten. Nach ca 15 Minuten wurde mir deutlich vor Augen geführt, wie unterschiedlich das Klima hier doch ist. Tropfend, keuchend und mit Tunnelblick musste ich meinen munter aufspielenden Mitspielern beibringen, dass ich kurz vor dem Kollaps und deshalb für einige Minuten draussen sei.
Gestern stand für mich die legendäre Orchard Rd auf dem Programm. Hier ein paar Eindrücke:














Die Ngee Ann City Shopping Mall ist zusammen mit dem Takashimaya Shopping Mall der Inbegriff von Luxury Shopping.















Besteht die erste Etage aus Luis Vuitton, Chanel, Burberry, Boss etc. Stores, so findet man eine Etage höher ausschliesslich Uhrengeschäfte. Für alle Fans: Mit renovierten Secondhand Uhren können hier guten Schnäppchen gemacht werden...















Marketingmässiges Neuland und gute Ideen trifft man praktisch an jeder Ecke. Einmal ist es ein Heissluftballon, der mitten in der Stadt landet, ein anderes Mal solche eingegitterten Bierdosen in Menschengrösse, welche als Werbung für ein neues Starkbier dienen.















Singapore besteht nicht aus manhattenartigen Wolkenkratzern und dunklen Strassentälern, sondern zu einem grossen Teil aus gepflegten Gartenanlagen und einigen wunderschönen Häusern aus der Kolonialzeit Singapores. Diese werden als Hotels (wie hier im Bild das "Raffles Hotel") oder Governmental Buildings genutzt.

Ankunft und erste Eindrücke

Die Mündung einer Maschinenpistole war der erste Eindruck, den ich auf singapurischem Boden erhalten habe. Genau wie man es sich erhofft nach 15 Stunden Flug in der beschränkt konfortablen Holzklasse der Emirates, eingepfercht zwischen 8 komplett verhüllten Araberinnen.
Nach diesem herzlichen Empfang fuhr ich zuerst einmal zu Raphi in die Frasier Suites. Wer denkt, es handle sich dabei um eine Wohnung, dem sei kurz die Wohnsituation in Singapur erklärt: Es gibt vier Sorten Menschen:
1. Die reichen Asiaten, welchen die Blöcke gehören
2. Die armen Asiaten und Inder, welche nur in staatlichen Wohnungen leben können
3. Die reichen Europäer, welche in den Blöcken der reichen Asiaten leben und
4. Die armen Europäer, zu denen sich der Schreibende zählt, welche in den Wohnungen der reichen Europäer in den Blöcken der reichen Asiaten leben müssen.
"Wohnung" im europäischen Sinn ist allerdings der falsche Ausdruck. Vielmehr handelt es sich um Hotelzimmer mit full service, Reception, Pool etc. Entsprechend sind auch die Preise.
Nachdem wir uns noch einen Chicken Rice gegönnt hatten, fiel ich völlig jetlagged in das King Size Bett, dessen Hälfte mir Raphi barmherzigerweise zugestand...